So, das wäre geklärt. Da muss sich keiner mehr drum streiten. Das Rathaus ist meins! Meins für immer. Weil ich jetzt den Schlüssel dafür hab – Ohne Quatsch, der Bürgermeister hat ihn mir eben gerade gegeben. Und was man geschenkt kriegt, darf man behalten. Hat der selbst gesagt! Vielleicht war ihm der Schlüssel ja bloß zu schwer…

Ich hol jetzt nur noch schnell meine Sachen und dann zieh ich da ein. Naja, nicht ins ganze Haus, nur ins Dach – ich bin ja nicht gemein. Sonst hätte der Bürgermeister doch nix mehr zum Wohnen. Der hat mir schließlich auch die Zeit-Maschine gezeigt!

Genau – eine richtige Zeitmaschine! Die ist in dem Zimmer, wo ich wohne. Ich dachte bei mir tickt´s: Lauter riesige Zahnräder und goldene Schrauben und ein fetter grüner Teller aus Eisen, der immer hin- und hergeht, sieht echt mega aus!!! Und wenn man den Teller anhält, bleiben alle Uhren stehen. Wirklich ALLE! Die Rathausuhr. Die Uhr von unserer Schule. Die Uhr auf meinem Handy. Die Armbanduhr vom Bürgermeister. Alle Uhren auf der Welt. Dann gibt´s keine Zeit mehr. Das finde ich sooo cool! Dann muss keiner mehr ins Bett. Und Hausaufgaben müssen niemals fertig werden. Und alles bleibt für immer so wie es. Hm, mal überlegen … Am besten ich halte die Zeitmaschine genau zu Weihnachten an!

Ich hab sogar schon neue Freunde gefunden: eine Tauben-Familie. Die wohnt gleich obendrüber, wo´s zum Turm geht – Da wo die Leiter ist, über meinem Bett. Der Bürgermeister wohnt eine Treppe tiefer. Der ist oft zu Hause, sogar im Sommer! Das find ich ziemlich langweilig. Da sind seine Freunde bestimmt voll traurig, wenn er nie mit ihnen an der Elbe spielt. Muss ich ihm mal sagen…