Herbst ist toll!  Überall siehts aus wie bei ´ner Konfettiparty. Wir können um die Wette rascheln und Blätterschlachten machen. Und dicke Kastanien sammeln und sie dem Hausmeister in seinen Laubbläser stecken…

Ich mag´s, wenn alles bunt ist – Bunt ist meine Lieblingsfarbe! Das sieht voll genial aus. Einige Bäume haben quietschgelbe, andere mehr so hellbraune Blätter. Manche auch rote. Aber was ich nicht kapier: Wieso passiert das eigentlich? Und wieso jetzt? Wie will ´n Baum bitteschön wissen, dass Herbst ist? Der hat doch keine Augen?! Wie verklickert der seinen Blättern, dass sie bunt werden müssen? Und wo ist auf einmal das ganze Grün hin, hä?!

Wenn ich groß bin, bau ich mir ein Haus mit so einem Dach!

Weil grad Ferien sind, kann ich das nicht in der Schule abchecken – also hab ich bei uns in der Stadtverwaltung angerufen. Die haben da nämlich so´n Fachdingsbums für Bäume. Da gibt´s einen, der heißt Robert Pfeiffer. Den kann man solche Sachen fragen.

Aber das glaubste jetzt nicht: Stell dir vor, Bäume können FÜHLEN, dass Herbst wird! Die merken, dass es kalt wird und dass ihre Blätter nicht mehr genügend Licht abkriegen, wenn die Tage zum Winter hin kürzer und dunkler werden. Und dann zutschen sie das ganze Grün aus ihren Blättern einfach zurück in die Äste und Knospen, um es für den nächsten Frühling aufzusparen. Das Grün heißt eigentlich Chlorophyll. Das ist ein Farbstoff, den Bäume brauchen, um aus dem Licht der Sonne Kraft zum Leben zu tanken. Wie das geht, kannst Du mal Deinen Bio-Lehrer fragen… Jedenfalls ist Grün so wertvoll für den Baum, dass er´s behalten und nicht aufn Kompost schmeißen will. Also holt er sich´s im Herbst zurück. Dabei kommen im Blatt andere Farben zum Vorschein. Die sind schon von Anfang an da – nur überdeckt vom Grün. Die Farbe, die am stärksten und wichtigsten ist, wird gebunkert. Rot und Gelb dürfen mit dem Laub verwelken und runterfallen. Was also für uns total schön aussieht, ist in echt eher so ne Art Restfarbe. Damit fühlt sich das Blatt bestimmt ziemlich BLASS!

Und, haste gedacht, da geht im Herbst einer reihum und pinselt alles bunt? Von wegen! Bäume sind wie Bücher, sagt Herr Pfeiffer. Jeder hat seine Geschichte. Und in Pirna gibt´s 10.000 davon! Richtig coole sogar: Der älteste ist fast 500 Jahre alt und steht im Schlosspark Graupa – ne Eiche, so dick wie´n Mammut. Ach ja: Und es gibt auch nen Mammutbaum in der Stadt. Und am Spielplatz auf der Frongasse steht einer, der heißt wirklich und wahrhaftig KUCHENBLATTBAUM! Dazu kann mir vielleicht unser Bäcker was sagen…